Sozialraumanalyse für den Landkreis Augsburg
Lebenslagen von Familien
Mittlerweile ist es zwei Jahrzehnte her, dass das Konzept für die vorliegende Sozialraumanalyse entwickelt wurde. Diese "Pionierarbeit" der Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg und Donau-Ries zusammen mit dem Institut SAGS (vorm. INIFES) hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Früchte getragen:
- Für den Landkreis Augsburg ist diese Form der kontinuierlichen Sozialberichterstattung heute eine selbstverständliche Grundlage zur Steuerung und Gestaltung der Jugendhilfe.
- Sowohl fachbereichsübergreifend im Landratsamt Augsburg, als auch in zahlreichen anderen Organisationen und Institutionen wird die Sozialraumanalyse als Informationsgrundlage geschätzt und genutzt.
- Viele der 46 kreisangehörigen Städte und Gemeinden in unserem Landkreis nutzen die Untersuchung mittlerweile als Arbeitshilfe, um auf Entwicklungen und Problemlagen reagieren zu können.
- Schließlich arbeitet zwischenzeitlich eine ganze Reihe von bayerischen Landkreisen - von Traunstein bis Miltenberg - mit dieser Form der Analyse und Abbildung sozialer Lebenslagen.
Mit der nun vorliegenden 6. Fortschreibung ist es gelungen, die Entwicklungen im Landkreis Augsburg über einen Zeitraum von fast zwanzig Jahren zu beschreiben. Für die Träger der Jugendhilfe sowie für Politik und Administration liegt damit ein Arbeitsmittel vor, um Veränderungen und deren Ursachen zu diskutieren und zu interpretieren. Im Vordergrund steht dabei das Ziel, die Jugendhilfe im Landkreis Augsburg bedarfsgerecht weiterzuentwickeln und positive Lebensbedingungen für Kinder, Jugendliche und deren Familien zu erhalten und zu schaffen.
Fortschreibung heißt für uns auch immer Weiterentwicklung. "So viel Anpassung wie nötig, so wenig Veränderung wie möglich!" Mit diesem Prinzip vor Augen ist es gelungen, Inhalte und Darstellungsformen so weiterzuentwickeln, dass die Untersuchung auch weiterhin eine lesbare, verständliche Diskussions- und Arbeitsgrundlage darstellt.
Ergebnisse der 6. Fortschreibung (2018)
Die Situation im Landkreis Augsburg ist im Vergleich zu gesamtbayerischen Werten günstiger. Während die Inanspruchnahme von Jugendhilfeleistungen auf bayerischem Niveau liegt, sind die sozialräumlichen Rahmenbedingungen deutlich besser.
Für die aktuelle Situation lässt sich festhalten, dass der Landkreis Augsburg mit einem um etwa sieben Prozent niedrigeren Gesamtindex-Wert etwas günstiger als der gesamtbayerische Durchschnitt dasteht, sich also eine vergleichsweise bessere Situation konstatieren lässt.
Dies gilt in unterschiedlicher Weise für den Teilindex "Inanspruchnahme von Jugendhilfeleistungen" mit 102,2 Prozent, sowie für den "Sozialräumlichen Index" mit 78,9 Prozent.
Die regionale Analyse zeigt in der überwiegenden Zahl der Teilindikatoren ein deutliches Stadt-Land-Gefälle, mit einer stärkeren Belastung in den zur Stadt Augsburg nahe gelegenen Gebieten bzw. in den Siedlungsschwerpunkten im Norden und im Lechfeld.
Bei den vergleichsweise hohen Werten einiger kleiner Gemeinden handelt es sich teilweise um klassische "Ausreißer", bei denen geringe Fallzahlen beim Indikator "Erzieherische Hilfen" für eine hohe Belastung sorgen.
Im Zeitvergleich ist festzustellen, dass der Gesamtindex seit der ersten Erstellung (mit den Werten für 1996-1998) bei relativ geringen Schwankungen leicht über 90 Punkten liegt.