Klöster
Kloster Holzen
Die Gründung des Klosters Holzen erfolgte als Benediktinerdoppelkloster mit dem Namen „Neuwasser” in der Mitte des 12. Jahrhunderts. Vermutlich mit der Verlegung des Klosters an den Waldrand des westlichen Schmutterufers setzte sich im 13. Jahrhundert dann der Name "Holzen" durch.
Nachdem der Männerkonvent 1470 aufgelöst wurde, machten schwere Zerstörungen während des Bauernkrieges und des Schmalkaldischen Krieges 1556 einen Neubau von Kloster und Kirche notwendig. 1617 folgte die Erhebung zur Abtei durch Bischof Heinrich V.
Aufgrund des ständig fortschreitenden Verfalls der Gebäude entschloss sich die Äbtissin M. Anna Katharina von Haslang und Hohenkammern Ende des 17. Jahrhunderts, Kirche und Kloster neu zu errichten und an den heutigen Standort auf dem Karlsberg zu verlegen. Dazu beauftragte sie im Jahr 1696 den Baumeister Franz Beer. Nach der Fertigstellung der Kirche 1704 beanspruchte die Ausgestaltung des Inneren drei weitere Jahrzehnte. Noch heute beeindruckt die Klosterkirche ihre Besucher mit üppigen Fresken und der aufwändigen Stuckgestaltung.
Im Zuge der Säkularisation kam das Kloster an die Fürsten Hohenzollern-Sigmaringen und ab 1813 an die Fischler-Treuburg. 1927 wurde das Kloster von der St. Josefskongregation Ursberg erworben und wird seither wieder als Kloster sowie als Heim für Behinderte genutzt. 1996 erfolgte der Eigentumsübergang des Klosters durch die Gründung der Stiftung Dominikus-Ringeisenwerk. Im Jahr 2010 wurde das Konventgebäude zum Hotel umgebaut und bietet heute Zimmer und Räumlichkeiten für Tagungen, Seminare und diverse Feierlichkeiten.
Kloster Holzen
Klosterstr. 1, 3, 5
86695 Allmanshofen
Maria Hilf auf dem Lechfeld
Die Kapelle Maria Hilf auf dem Lechfeld, die im Jahr 1604 geweiht wurde, geht auf die Stifterin Regina Imhof zurück. Sie soll auf dem Rückweg von Augsburg zu ihrem Schloss in Untermeitingen von der Dunkelheit überrascht worden sein und sich gemeinsam mit ihrem Kutscher verirrt haben.
Regina Imhof gelobte, an der Stelle eine Kapelle bauen zu lassen, an der sie die Lichter ihres Schlosses wieder erblicken konnte.
Als Vorbild für die Kapelle diente Santa Maria Rotunda – das Pantheon – in Rom, den Entwurf fertigte der bekannte Augsburger Baumeister Elias Holl an.
Bereits ein Jahr nach Fertigstellung der Kapelle begründete ein Wunder – eine gelähmte Frau aus Kaufbeuren konnte nach dem Besuch der Kapelle wieder ohne fremde Hilfe laufen – eine Wallfahrt. Kurz darauf veranlasste Regina Imhof den Bau eines kleinen Klostergebäudes, in dem sich seit 1606 Franziskaner zur Betreuung der Wallfahrt nachweisen lassen. In der Folgezeit florierte die Wallfahrt auf dem Lechfeld derart, so dass schon bald ein Ausbau der Kirche und des Klosters erfolgte. Zahlreiche Umbauten und Renovierungen schlossen sich im Lauf der Jahrhunderte an.
Eine Blütezeit erlebte die Wallfahrt zwischen 1720 und 1785, als jährlich 150 bis 200 Prozessionen mit bis zu 105.000 Kommunikanten kamen. Damit war Klosterlechfeld hinter Altötting der zweitgrößte Wallfahrtsort im heutigen Bayern.
Am 31. August 1993 verließ der Franziskaner-Orden nach beinahe 400-jähriger Tätigkeit aus Nachwuchsmangel das Kloster, die ehemalige Klosterkirche wird weiterhin als Pfarrkirche genutzt.
Maria Hilf auf dem Lechfeld
Franziskanerplatz 6
86836 Klosterlechfeld
Kloster Oberschönenfeld
Die Abtei Oberschönenfeld ist die Heimat des ältesten noch existierenden Zisterzienserinnenklosters in Deutschland, das 2011 sein 800-jähriges Bestehen feierte. Die erste urkundliche Erwähnung des Klosters stammt jedoch erst vom 24. August 1248, als Papst Innozenz IV. dem Kloster die Privilegien des Zisterzienserordens verlieh.
In den Jahren zwischen 1718 und 1723 wurden Kloster und Kirche in ihrer heutigen Form von Franz Beer erbaut, es folgten bis 1863 der Konventbau und die Wirtschaftsgebäude. 1803 wurde die Abtei durch die Säkularisation aufgehoben und 1836 wieder neu belebt.
Nachdem die Zisterzienserinnen die Landwirtschaft im Jahr 1971 aufgegeben hatten, wurde in den klösterlichen Ökonomiegebäuden 1984 das Schwäbische Volkskundemuseum Oberschönenfeld eröffnet. Heute ist das Kloster Oberschönenfeld, das inmitten des Naturparks Augsburg – Westliche Wälder liegt, nicht nur Anziehungspunkt für Gläubige, sondern auch für viele Familien. Neben der Klosterkirche und dem Volkskundemuseum können das Naturpark-Haus des Vereins Naturpark Augsburg – Westliche Wälder e.V. sowie das Bauernmuseum Staudenhaus besichtigt werden. Ein großer Spielplatz an der Schwarzach sowie Waldlehrpfade und zahlreiche Wanderwege machen einen Ausflug nach Oberschönenfeld zudem besonders lohnenswert.
Zisterzienserinnenabtei Oberschönenfeld und Schwäbisches Volkskundemuseum Oberschönenfeld
Oberschönenfeld 1
86459 Gessertshausen
Kloster Thierhaupten
Die Gründung des ehemaligen Benediktinerklosters Thierhaupten wird mit verschiedenen Legenden verbunden. Einer Überlieferung nach wurde das Kloster 750 durch Herzog Tassilo III. gegründet. Allerdings ist das Kloster Thierhaupten erst seit dem Jahr 1028 durch die Wahl des ersten namentlich bekannten Abtes Himbriko nach der Wiedergründung des Klosters durch Bischof Gebhard I. von Regensburg historisch gesichert. Bischof Gebhard ließ zur Besiedelung des Klosters Benediktinermönche aus dem Kloster St. Emmeran nach Thierhaupten kommen. Bis zum Jahr 1803 waren somit ununterbrochen Benediktiner im Kloster Thierhaupten. Im 18. Jahrhundert wurde die Klosteranlage neu aufgebaut und zeigt seitdem das heutige Erscheinungsbild.
Im Zuge der Säkularisation wurde das Kloster aufgehoben und zusammen mit der Kirche 1803 an drei Bierbrauer verkauft. Es folgten zahlreiche Besitzerwechsel, bis 1983 schließlich die Marktgemeinde Thierhaupten die Klosteranlage kaufte. Nach 17-jähriger Sanierung konnte die Fertigstellung der Anlage am 14. Mai 2000 gefeiert und diese ihren heutigen Nutzern übergeben werden. Dazu zählen unter anderem das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege sowie die Schule für Dorf- und Landentwicklung. Der Freundeskreis Kloster Thierhaupten, der sich nach dem Kauf des Klosters durch die Marktgemeinde gegründet hat, erfüllt darüber hinaus das ehemalige Klostergelände durch zahlreiche Veranstaltungen mit kulturellem Leben. Regelmäßig stattfindende Vorträge, Konzerte und Ausstellungen zählen ebenso dazu wie der weit über die Gemeindegrenzen hinaus beliebte Engerlmarkt im Advent.
Kloster Thierhaupten
Klosterberg 8
86672 Thierhaupten