Archäologie
In Bayern legte Ludwig I. im Jahr 1835 den Grundstein der staatlichen Denkmalpflege, in dem er die „Generalinspektion der plastischen Denkmäler des Reiches“ ins Leben rief. Ziel war „ein vollständiges Verzeichnis aller in künstlerischer oder gesellschaftlicher Rücksicht denkmalwürdige Gebäude, Monumente, Statue, Schutzwerke usw.“ anzulegen.
Archäologie ist ein Blick durchs Schlüsselloch, sie erforscht den vergessenen Teil der menschlichen Vergangenheit. Um besser verstehen zu können, wie Bauten ausgesehen haben oder Gerätschaften funktionierten, untersucht die Archäologie die Funde und Fundstellen der Vergangenheit.
Die Vielfalt des kulturellen Erbes im Landkreis Augsburg ist mit etwa 170.000 bekannten Denkmälern groß und umfasst Bau- und Bodendenkmäler, aber auch technische Denkmäler. Die 45.000 archäologischen Bodendenkmäler spiegeln die Gesamtheit des historischen Lebens in der Region Augsburg wider. Dabei leistet die Archäologie einen großen Beitrag. Sie macht die überlieferte Alltagskultur, die Technikgeschichte und das Handwerk vormoderner Zeiten, aber auch die Landschafts- und Sozialgeschichte nachvollziehbar.
Die Kreisheimatpflege und der Arbeitskreis für Archäologie des Heimatvereins des Landkreises Augsburg engagieren sich in enger Kooperation mit der bayerischen Landesarchäologie. Bei Exkursionen und Führungen, durch Ausstellungen oder Vorträge bieten die Kreisheimatpflege und der Heimatverein allen Interessierten die Möglichkeit, die archäologische Kulturlandschaft im Landkreis Augsburg intensiver kennenzulernen.
Ein wichtiger Baustein der gemeinsamen ehrenamtlichen Arbeit ist die Experimentelle Archäologie. Sie begibt sich im Sinne einer gelebten Geschichtsforschung auf der Suche nach dem Wie.
Sie sucht Antworten mit Hilfe wissenschaftlicher Experimente, die unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt werden. Sie befasst sich mit technologischen Einzelaspekten und vermittelt auf eindrückliche Weise – auf einer relativ realen Basis - eine Vorstellung von der Leistung früherer Menschen.
Bei den einzelnen Projekten verknüpfen die Mitglieder des Heimatvereins aktuelle Themenschwerpunkte mit archäologischer Forschung. Wir beschäftigen uns mit der Ernährung (dem Kochen und Aufbewahren), der Energie (Wasser, Wärme, Licht) sowie Klima und dessen Wirkungen auf Landwirtschaft, Transport und Mobilität.
Ziel ist der Dialog mit allen, die nicht beruflich mit Denkmalpflege in Verbindung stehen. Neue Ideen und eine aktive Mitarbeit sind jederzeit und für jeden möglich. Wir freuen uns auf Sie.
Alexandra Völter
(Kreisheimatpflegerin für Archäologie)