Ameisen
Sie stehen dem Menschen in kaum etwas nach. Ihre hochkomplexen Gesellschaften bringen formidable Jäger, erfolgreiche Viehzüchter und spezialisierte Sammler hervor. Sie bauen aufwändige Nester mit Belüftungssystemen und Wärmespeichern. Sie können ihre Aufgaben aufteilen und haben sogar eigene Sprachen.
Dennoch werden die Leistungen der Ameisen verkannt. Dabei sind sie auch für uns Menschen unheimlich wichtig: Sie lockern nicht nur den Boden auf, ermöglichen damit Pflanzen ein gutes Wurzelwachstum und hemmen nebenbei Bodenerosion. Sie verbreiten auch Samen und helfen damit vielen Gewächsen bei der Vermehrung. In ameisenreichen Wäldern ist die Honigtauproduktion erhöht, was zu einer besseren Waldhonigausbeute der Bienen führt. Daneben vertilgen sie Unmengen Insekten, die oft als Schädlinge gelten und dienen ihrerseits vielen anderen Tieren selbst als Nahrung. In ihren Nestern leben zudem zahlreiche Tierarten als Gäste. Ihre Anwesenheit führt also zu höherer Artenvielfalt und einem biologischem Gleichgewicht.
Kurzum: Ameisen sind schützenswert und extrem wichtig für das Gleichgewicht in der Natur. Leider wird ihnen dennoch oft gezielt nachgestellt, ihre Lebensräume werden zerschnitten und mutwillig zerstört. Von den über 100 Arten, die in Deutschland vorkommen, ist leider schon rund die Hälfte gefährdet. Die rote Waldameise (Formica rufa) und 12 weitere Ameisenarten stehen nicht nur unter allgemeinem, sondern unter besonderem Artenschutz. Sie unterliegen nach § 44 Bundesnaturschutzgesetz Zugriffs-, Besitz- und Vermarktungsverboten, welche bei Verstößen mit Bußgeld geahndet werden können.
Wenden Sie sich daher bitte dringend und gerne jederzeit bei „Problemen mit Ameisen“ an den Fachbereich 54 (Naturschutz, Jagd und Fischerei) des Landratsamtes Augsburg.
In einigen Fällen kann es nötig sein, mit Zustimmung der unteren Naturschutzbehörde, Nester der geschützten Arten fachkundig versetzen zu lassen, um keinen Schaden bei Tier und Mensch anzurichten.
