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Das Staatliche Schulamt für den Landkreis Augsburg zieht im November von der Außenstelle in der Bahnhofstraße 17 in das Haupthaus des Landratsamtes am Prinzregentenplatz 4 in Augsburg um. Während des Umzugs ist die telefonische Erreichbarkeit zeitweise eingeschränkt

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Landrat Martin Sailer besucht Verwaltungsgemeinschaft Großaitingen

Klarer Blick für Herausforderungen und Chancen vor Ort

Im Rahmen seiner Gemeindebesuche war Landrat Martin Sailer kürzlich in der Verwaltungsgemeinschaft Großaitingen zu Gast, die sich aus den Gemeinden Großaitingen, Kleinaitingen und Oberottmarshausen zusammensetzt. Der Tag war geprägt von einem intensiven und offenen Austausch mit den Bürgermeistern, engagierten Bürgerinnen und Bürgern, Vereinsvertretenden sowie Unternehmen aus der Region. Im Mittelpunkt standen aktuelle Herausforderungen der kommunalen Infrastruktur, Fragen des Ehrenamts, wirtschaftliche Anliegen und zahlreiche Themen aus dem Alltag der Menschen vor Ort.

Kommunale Herausforderungen: Investitionen und Verwaltungsrealität
Bereits beim Auftaktgespräch mit den Bürgermeistern wurde deutlich: Die aufwendige Sanierung und der Umbau des Rathauses in Großaitingen ist ein finanziell herausforderndes Großprojekt. Geplant sind unter anderem ein neuer Sitzungssaal im Dachgeschoss, moderne Büros sowie Räume für Fraktionen und Besprechungen. Die Zukunft der Wertachkliniken bewegt die Gemeinden im südlichen Landkreis ebenso wie die langfristige Entwicklung der Schwimmbäder. Eine stärkere Zusammenarbeit in Zweckverbänden könnte hier neue Perspektiven eröffnen. Weitere Gesprächsthemen waren der Öffentliche Personennahverkehr, die Situation beim Schultransport sowie die Verkehrssituation an viel befahrenen Kreisstraßen in den Kommunen.

Bürgeranliegen: Umweltbewusstsein und Alltagsprobleme ernst nehmen
Beim Bürgersprechtag kamen zahlreiche Anliegen zur Sprache, die das tägliche Leben in der Region unmittelbar betreffen. Themen wie überfüllte Glascontainer, das achtlose Wegwerfen von Zigarettenkippen oder das massenhafte Auftreten des indischen Springkrauts sorgten für Gesprächsstoff. Landrat Sailer zeigte sich offen für neue Ansätze, etwa einen landkreisweiten „Aktionstag“ zur Umweltpflege mit Beteiligung von Schulen und Jugendgruppen. Auch die Idee, Taschenaschenbecher speziell für Jugendliche anzubieten, stieß auf Interesse. Darüber hinaus wurden Fragen zur Müllentsorgung, zur Zukunft der Grüngutsammelstellen, zum Schutz von Fledermäusen und Schleiereulen sowie zur Entwicklung der Windkraft im Landkreis angesprochen.

Ehrenamt unter Druck: Vereine fordern Entlastung
Im Austausch mit den örtlichen Vereinen wurde deutlich, wie sehr bürokratische Auflagen und Genehmigungspflichten das Ehrenamt belasten. Ob Musikverein, Schützenverein oder Sportverein – viele Engagierte beklagen den zunehmenden Aufwand, insbesondere bei der Jugendarbeit. Landrat Sailer sagte zu, sich für die Anliegen der Ehrenamtlichen einzusetzen. So möchte er etwa in den nächsten Haushaltsberatungen die Erhöhung des pauschalen Zuschusses für die Jugendarbeit von acht auf zehn Euro pro Kopf – trotz angespannter Haushaltslage – im Kreistag zur Diskussion stellen. Überdies machte er deutlich, dass auch außerordentliche Zuschüsse des Landkreises für notwendige Sanierungen im Rahmen der Investitionskostenförderung möglich sind. Für Fragen rund um rechtliche Themen in der Jugendarbeit stehe den Ehrenamtlichen zudem die kommunale Jugendarbeit des Landkreises beratend zur Seite. „Ich habe es schon sehr häufig gesagt, aber unsere Gesellschaft würde ohne Menschen wie Sie nicht funktionieren. Danke, dass Sie sich trotz aller Hindernisse mit so viel Herzblut ehrenamtlich engagieren und für Ihre Mitmenschen einsetzen“, betonte der Landrat.

Wirtschaft im Landkreis: Wirtschaftsförderung und Fachkräftemangel 
Auch im Unternehmensgespräch wurde die Bandbreite aktueller Herausforderungen deutlich. Viele Betriebe fordern eine gerechtere Regelung bei der Stromsteuerermäßigung – derzeit sind bestimmte Handwerksberufe ausgeschlossen. Landrat Sailer sagte zu, sich hierzu mit dem Bundestagsabgeordneten Stephan Stracke in Verbindung zu setzen. „Wir müssen unsere Wirtschaft substantiell entlasten und Spielräume schaffen, wenn wir möchten, dass die Arbeitslosenquote im Landkreis niedrig bleibt und wir unseren Wohlstand erhalten wollen“, ist sich Sailer sicher. 

Ein wiederkehrendes Thema war überdies der Fachkräftemangel im Handwerk. Viele Betriebe in der Region finden keine Nachfolger. Damit drohen Wissen und Erfahrung verloren zu gehen. Die weite Anfahrt zu einigen Berufsschulen – etwa für Metallbauer nach Friedberg – stellt für junge Auszubildende ohne Führerschein eine zusätzliche Hürde dar. Landrat Sailer machte deutlich: „Das Handwerk hat leider keine Lobby. Wir brauchen mehr Wertschätzung für das Handwerk und bessere Rahmenbedingungen, um junge Menschen für diese Berufe zu begeistern.“

Infrastruktur vor Ort: Sparkassenautomat und Bahnanbindung 
Infrastrukturfragen spielten ebenfalls eine Rolle: So wurde der Wegfall des Sparkassenautomaten in Großaitingen kritisiert – ein neuer Standort wird dringend benötigt. Auch eine bessere Bahnanbindung, insbesondere zu Schichtwechselzeiten, ist aus Sicht der Unternehmen und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dringend notwendig. Landrat Martin Sailer möchte versuchen, sich dahingehend einzubringen.

Zum Ende des Abends war der Landrat sehr beeindruckt von der Vielfalt und Ernsthaftigkeit der Anliegen: „Die Gespräche hier in Großaitingen haben einmal mehr gezeigt, wie wichtig der direkte Austausch mit den Menschen vor Ort ist. Wir müssen die Herausforderungen ernst nehmen, aber auch die Chancen erkennen, die wir gemeinsam gestalten können.“

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Bildtext: Landrat Martin Sailer (sitzend) trug sich bei seinem Gemeindebesuch in das Goldene Buch der Verwaltungsgemeinschaft Großaitingen ein. (Stehend v. l. n. r.:): Rupert Fiehl, Erster Bürgermeister Kleinaitingen, Klemens Hutter, Zweiter Bürgermeister von Großaitingen, Erwin Goßner, Erster Bürgermeister Großaitingen, Andreas Reiter, Erster Bürgermeister Oberottmarshausen und Marina Wanner, Zweite Bürgermeisterin Oberottmarshausen. (Bildquelle: Annemarie Scirtuicchio)