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Eine Raupe, die die Gesundheit des Menschen gefährdet
Eichenprozessionsspinner


Die wichtigsten Informationen über den Eichenprozessionsspinner

 

Der wissenschaftliche Name des Eichenprozessionsspinners (EPS) lautet: Thaumetopoea processionea

Wie der deutsche Name sagt, lebt der EPS nur auf Eichen.

Er benötigt eine warme und trockene Umgebung, deshalb kam er ursprünglich nur in Europa südlich der Alpen vor. Aufgrund des Klimawandels hat der EPS die Alpen überquert und sich nun auch in Europa nördlich der Alpen ausgebreitet und etabliert.

 

Der EPS hat nun auch im Landkreis Augsburg seinen Lebensraum

  • in lichten und warmen Eichenwäldern,
  • an warmen Waldrändern,
  • und auf gut besonnten Einzelbäumen.
     

Unter Umständen verursacht der EPS völligen Kahlfraß an Eichen, d.h. er entlaubt die befallenen Eichen gänzlich. Die Eichen ertragen den Kahlfraß, wenn dieser nicht über längeren Zeitraum alljährlich stattfindet.

 

Der Entwicklungszyklus des EPS:

 

Der EPS ist ein Nachtschmetterling. Als Schmetterling schwärmt der EPS von Juli bis September. Der Schmetterling ist unscheinbar grau und hat eine Flügelspannweite von ca. 2,5 cm. Das Weibchen legt ihre Eier im Feingeäst im gut besonnten Zenit der Eichenbaumkronen ab. Mit dem Laubaustrieb im Frühjahr schlüpfen dann die Raupen. Diese häuten sich bis zur Verpuppung  fünfmal. Die Jungraupen suchen sich zuerst einen Sammelplatz im Baum aus. Dort spinnen sie dann Blätter und Zweige zu einem Gespinst zusammen, in dem sie tagsüber verweilen. Abends wandern die Raupen in langen Reihen zu den Fraßplätzen und formieren sich dabei zu der namensgebenden Prozession. Morgens kehren sie zu ihrem Gespinstnest zurück.

 

Ab der dritten Häutung im Juni bilden die Raupen die giftgeladenen Brennhaare mit Widerhacken aus. Diese Haare sondern bei Berührung das für die menschliche Haut schädliche Gift Thaumetopoein ab. Später bilden die Raupen dann größere, oft sackartige Gespinstnester an Baumstämmen und Ästen. Diese Nester füllen sich dann mit Kot, Häutungsresten und abgestoßenen Brennhaaren.

 

Ende Juni / Anfang Juli erfolgt dann die Verpuppung. Nach der Puppenruhe von vier Wochen schlüpfen dann wieder graue Schmetterlinge aus. Die verlassenen Gespinstnester können sich über Jahre erhalten. Die darin befindlichen Brennhaare bleiben weiterhin hautschädigend. Oft reißen dann die verlassenen Gespinstnester auf. Sie entlassen dann mit dem Wind die darin befindlichen Brennhaare an die Umgebung. Eine Berührung mit den Brennhaaren ist in dieser Situation weitaus wahrscheinlicher als eine Berührung zuvor mit den Raupen selbst.

 

Das Wichtigste zur Gesundheitsgefährdung des Menschen durch den EPS zusammengefasst:

Der EPS verfügt über Brennhaare, die die menschliche Haut, insbesondere alle Schleimhäute schädigen.

 

Folgende Symptome treten nach Hautkontakt auf:

  • Örtlich begrenzte, juckende, entzündliche Hautrötungen oder Hautausschläge
  • Quaddeln und Bläschen auf der Haut
  • Augenbindehaut-Entzündung bei Augenkontakt
  • Rachen- und Hals-Beschwerden nach Einatmen der Brennhaare

 

Folgende Maßnahmen können zum Selbstschutz sofort ergriffen werden:

Generell dürfen Raupen und ihre Nester nicht berührt werden. Schon bei Verdacht eines Gifthaarkontakts können folgende Maßnahmen helfen:

  • Kleider sofort wechseln, möglichst im Freien
  • Kleidung bei mindestens 60 Grad waschen
  • Gründliches Duschen und Haare waschen
  • Bei Hautreaktionen sollte der Hausarzt aufgesucht werden, beim Atemnot sofort den Rettungsdienst alarmieren

 

Fragen zur Gesundheitsschädigung durch die Eichenprozessionsspinnerraupe richten Sie bitte an das Staatliche Gesundheitsamt im Landratsamt Augsburg:

Herr Dr. Martin Miller
Telefon 0821 3102-2101 oder -2108
E-Mail: Martin.Miller@remove-this.LRA-a.bayern.de

 

Maßnahmen bei akuter Gefahr

Absaugung der Gespinstsäcke samt den Raupen und der in den Säcken befindlichen abgestoßenen Brennhaaren durch Fachfirmen.

 

Weitere Informationen zum Eichenprozessionsspinner finden Sie bei den Links in der rechten Spalte.