Schmuttertal-Gymnasium Diedorf
Beim Neubau des Schmuttertal-Gymnasiums in Diedorf sollte durch einen integralen Planungsprozess ein Weg zu innovativer und nachhaltiger Planung, die im Lebenszyklus ein wirtschaftliches und sparsames Umgehen mit den vorhandenen Ressourcen erwarten lässt, aufgezeigt werden. Im Rahmen des von der DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) geförderten Forschungsvorhabens wurden konstruktive Musterlösungen als Entscheidungshilfe für den ökologischen Holzbau entwickelt.
Der realisierte Plusenergiestandard führt zu einer deutlichen Steigerung der Energieeffizienz. Die Verbesserung der pädagogischen Ansätze, insbesondere der Lern- und Lehrsituation wird durch Ausformung sogenannter „offener Lernlandschaften” als flexibel nutzbares Raumkonzept erreicht.
Die Definition von Komfortzielen zur Raumluftqualität, Akustik sowie der Tages- und Kunstlichtversorgung, waren wichtige Themen des integralen Planungs- und Umsetzungsprozesses. Das Projekt soll die Realisierbarkeit und Konkurrenzfähigkeit einer Schule in Holzbauweise zu vertretbaren Kosten mit geringsten Betriebs- und Unterhaltskosten aufzeigen und somit Vorbildwirkung für andere Kommunen entfalten.
Das Schmuttertal-Gymnasium wurde im Oktober 2015 offiziell eingeweiht.
Hohe Auszeichnung für das Schmuttertal-
Gymnasium Diedorf
Der DGNB Preis „Nachhaltiges Bauen” ging 2016 ins Augsburger Land
Der Preis für „Nachhaltiges Bauen” wird von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. in Kooperation mit der der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB) verliehen.
In Abstimmung mit Landrat Martin Sailer nahm Kreisbaudirektor Frank Schwindling an der Preisverleihung im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitstages in Düsseldorf teil.
Das Schmuttertal-Gymnasium ist der Sieger des DGNB-Preises „Nachhaltiges Bauen” 2016! Stolz konnte Schwindling den Deutschen Nachhaltigkeitspreis, die „Kugel”, aus den Händen von Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks entgegennehmen. Schwindling war überwältigt: „Damit ist das Schmuttertal-Gymnasium nicht nur Deutschlands nachhaltigstes Schulgebäude, sondern auch das nachhaltigste Gebäude Deutschlands 2016!”
Die Jury musste unter ca. 100 zum Wettbewerb eingereichten Gebäuden aus ganz Deutschland auswählen. Sie begründete ihre Entscheidung im Wesentlichen damit, dass das von der Architektengemeinschaft Florian Nagler, München und Hermann Kaufmann aus Dornbirn geplante Gymnasium auf vorbildliche Weise den ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen der Zeit begegne. Die Architektur des Schulgebäudes verbinde eine äußerst gelungene Gestaltung mit hoher Innovationskraft. Das Schmuttertal-Gymnasium Diedorf sei ein Gebäude mit Plusenergiestandard, errichtet in Modulbauweise, um eine Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen des pädagogischen Konzepts zu ermöglichen. Das Ensemble, bestehend aus vier Gebäuden, füge sich in herausragender Weise in die Landschaft am Rand des Naturparks Augsburg ein. Durch die Holzkonstruktion komme ein nachwachsender Baustoff zum Einsatz, der nur wenig graue Energie benötige und eine gute CO2-Bilanz ermögliche. Der Modellcharakter des Gymnasiums basiere nicht nur auf seiner hervorragenden energetischen „Performance” sondern hauptsächlich darin, dass es gelungen sei, eine spannende Lernlandschaft mit einer vorbildhaft neuen Entwurfs- und Herstellungsmethodik zu gestalten. Modulbauweise und Vorfertigung seien beliebte Schlagworte in der Debatte um eine kostengünstige Systembauweise für die großen Bauaufgaben unserer Zeit: Wohnungsbau und Bildungsbauten. Mit dem Schmuttertal-Gymnasium werde vorbildhaft aufgezeigt, dass diese Herstellungsmethodik nicht zu einem bloßen Funktionsbau führen müsse, sondern gute, spannende und flexible Raumkonfigurationen ermögliche.
Landrat Martin Sailer freut sich über den Preis: „Nur der Gestaltungskraft und dem unermüdlichen und äußerst engagierten Einsatz aller an der Planung und dem Bau Beteiligten ist diese großartige Auszeichnung zu verdanken. Das Schmuttertal-Gymnasium hat damit Vorbildfunktion weit über die Grenzen des Bildungslandkreises Augsburg hinaus.”